Angeldruck und kaum Platz – was tun?
Himmelfahrt stand kurz bevor und auch wir wollten das verlängerte Wochenende nutzen, um ein paar Karpfen zu überlisten.
Geplant war eigentlich, dass es am Mittwoch los gehen sollte. Doch mein Gefühl sagte mir, dass es schwer werden könnte einen Platz zu bekommen. Sicherlich würden viele diese Woche nutzen, um ein paar Tage am Wasser zu verbringen.
So dachte ich, fahr ich schon mal am Dienstag allein los, um noch einen schönen Platz zu bekommen. Am See jedoch angekommen war der Gedanke „jetzt wird noch reichlich frei sein“ passé. Eine besetzte Stelle nach der anderen…
Doch etwas Glück gehört ja bekanntermaßen auch dazu und so war meine erhoffte Stelle doch noch frei.
Aufbau
Nun hieß es erst mal aufbauen…
Als ich alles soweit fertig hatte, wollte ich mir ein paar Spots suchen. Doch bevor es damit los gehen konnte, ging ich zunächst zu meinen direkten Angelnachbarn und fragte wo sie denn ihre Ruten abgelegt hatten, um nicht mit ihnen ins Gehege zu kommen.
Ok… Jetzt wurde es kompliziert.
Platz?? Ja schon fast gleich Null… Lediglich ca. 20 Meter blieben mir auf dem Wasser zur Verfügung, um meine Ruten zu staffeln und Anne wollte ja auch noch kommen…
Ich brauchte eindeutig erst einmal einen Kaffee.
Es half alles nix. Irgendwie musste ich mir was einfallen lassen und so machte ich mir von dem ca. 20 Meter breiten Bereich ein genaueres Bild.
Am späten Nachmittag bekam ich Besuch. Ein Angler sprach mich an und fragte mich, ob ich etwas dagegen hätte, wenn er mit seinem Kumpel direkt neben meinem Zelt aufbauen würde. Er sagte, dass bereits alle Stellen besetzt seien und er wollte ebenfalls über den Feiertag eine schöne Zeit am Wasser verbringen.
Natürlich sagte ich ja, denn jeder von uns hat die Chance auf einen Fisch und eine schöne Zeit am Wasser verdient.
Jetzt aber los!
Zunächst machte ich mich daran ein paar neue Rigs zu binden. Ich verwendete wie immer das Carp’R’Us Strip-X in 45 lb Vorfachmaterial, die Carp’R’Us Mouthsnagger in lang und kurz und als Haken verwendete ich dieses Mal zwei Varianten, den Carp’R’Us Continental Snag Hook in der Größe 2 und den Carp’R’Us Gladiator LS in der Größe 4.
Eine großartig ausgeklügelte Strategie gab es dieses Mal nicht. Naja, oder doch? Mein Plan war so wenig Futter wie möglich, jedoch so hoch attraktiv wie es nur geht.
Bedenkt man einmal, dass mir auf dem Wasser ein Strecke von 20 Metern blieben, wo ich meine Ruten verteilen konnte und jeder Angler am Wasser sich einen Spot aufbaute, so fand ich, war genug Futter im Wasser gelandet.
Vielmehr wollte ich von den umherziehenden Fischen, die zwischen den unzähligen Spots patrouillierten, den ein oder anderen abgreifen.
Ich setzte gleich zu Beginn auf einen großen Schneemann bestehend aus einem 24 mm IB Carptrack Osmotic Oriental Spice und einem 20 mm IB Carptrack Flying Osmotic Oriental Spice.
Der erste Biss
Ich platzierte die Rute an einer kleinen Kante in 80 cm Wassertiefe. Gegen Abend hatten auch die beiden anderen aufgebaut und wir unterhielten uns ein wenig.
Da kam der erste Lauf
Ich rannte zur Rute, nahm sie auf und dachte noch „der Tanz kann los gehen“… Doch was war das? Nichts… Ab ins 260er iBoat und raus, immerhin verspürte ich etwas Widerstand.
Was dann zum Vorschein kam, naja… das war schon ein halber Baum. Der Köder war noch intakt und so entschloss ich mich ihn gleich wieder abzulegen. Da ich eh auf so wenig Futter wie möglich setzte, legte ich nur den Hakenköder ab.
Ich fuhr zurück an Land, packte die Rute auf mein Pod und wollte gerade die Schnur spannen, da überschlug sich meine Spule regelrecht.
BISS !!!
Wahnsinn, gerade abgelegt da pfiff sie auch gleich wieder los. Es folgte ein kurzer Drill und der erste lag auf der Matte.
Der nächste Tag konnte beginnen
Die Nacht brachte mir mit dieser Strategie noch zwei weitere Läufe, doch ausruhen und weiterhin einfach hoffen, wollte ich nicht.
Da an diesen Tagen ein wahrlich extremer Angeldruck auf die Fische herrschte, wollte ich nicht bei ein und dem selben Köder bleiben. Wechselnde Köder und immer wieder kleine aber besondere Unterschiede sollten es sein.
So nutzte ich bei dem IB Carptrack Osmotic Oriental Spice Boilie nicht nur die Flying Hookbaits. Ich präsentierte abwechselnd einen Schneemann, einen einzelnen 24 mm Boilie oder zwei 20 mm Boilies, welche ich in den IB Carptrack Amino Dip – Osmotic Oriental Spice dippte und zusätzlich mit dem IB Carptrack Amino Gel – Osmotic Oriental Spice veredelte.
Auch bei meiner zweiten Rute, welche ich mit einer Kombi versehen hatte, bestehend aus dem IB Carptrack Elite Strawberry und dem IB Carptrack Banana Boilie, wechselte ich die Präsentation. Hier dippte ich den Hakenköder nach jedem Ablegen wechselnd in den IB Carptrack Amino Dip – Elite Strawberry und den IB Carptrack Amino Dip – Banana.
Tja und was soll ich sagen, mein Vorgehen schien genau das Richtige zu sein.
Dieser Schuppmann biss auf zwei 20 mm IB Carptrack Osmotic Oriental Spice Boilies, die ich zuvor ein paar Stunden in den Dip eingelegt hatte.
Der Erfolg riss nicht ab
Sowohl am Tag, als auch in der Nacht liefen unsere Ruten. Auch Anne konnte mit dieser Strategie einen wunderschönen Spiegler auf die Matte legen.
Da ich sehen konnte, wie alle anderen enorm viel Futter ins Wasser brachten, blieben wir beim Fallen stellen und es machte sich einmal mehr bezahlt. Ein absolut schöner Fisch, welcher einen Hammer harten Drill lieferte.
Gebissen auf die Kombi Elite Strawberry und Banana.
Am Donnerstagabend kam ein mächtiges Gewitter auf uns zu.
Ich wusste genau, danach beißt es. Jetzt hieß es Gewitter abwarten und dann nichts wie raus mit den Ruten. Auch die kommende Nacht brachte uns ein paar schöne Fische auf die Matte. Während der gesamten Zeit plauderten wir mit den anderen immer wieder über vergangene Tage, wie sich der See doch im Laufe der Zeit geändert hatte. Und auch wie sich das gesamte Fischen im Laufe der Zeit geändert hatte. Es war eine schöne gemeinsame Zeit, wir haben viel gelacht und die Zeit am Wasser gemeinsam genossen. Mit Sicherheit folgt dieser Session mal die ein oder andere geplante gemeinsame Session.
Am Freitag mussten sie leider los und bauten ihre Zelte ab. Doch was am Freitagabend dann folgte… nun ich war sprachlos.
Neben uns bauten ein paar andere Angler neu auf und pünktlich zum Wochenende wurde es somit noch voller und voller. All dem nicht genug, platzierten sie dann noch ihre Ruten auf unseren Spots.
Noch weniger Patz
Jetzt hieß es nachdenken… Was tun?
Da wir uns nicht direkt Spots aufgebaut hatten, sondern eher den ziehenden Fischen Fallen stellten, setzte ich auf die volle Dröhnung der IB Additive. 😛
Ich nahm mir eine Handvoll IB Carptrack Osmotic Oriental Spice Boilies und fügte genau ein Esslöffel IB Carptrack GLM – full fat und ein Teelöffel IB Carptrack Amino Complex Powder hinzu. Noch ein Schluck IB Carptrack Amino Complex Liquid…
…und ein gute Priese IB Carptrack Power Powder Osmotic Oriental Spice. Alles gut ziehen lassen und ab damit ins Wasser.
Als Hakenköder nahm ich hier zwei 20 mm IB Carptrack Osmotic Oriental Spice Boilies. Die Rute lag nicht einmal eine Stunde, da lief der nächste Fisch.
Natürlich bekam auch in dieser Session jeder Fisch einen Knutscher. 🙂
Ist die Natur nicht etwas Einzigartiges und Wunderbares… Ein Bild dem man wohl nichts hinzufügen muss.
Ja, auch die kleinen Dinge, um und am Wasser sind ein Foto wert und es sind auch oft die kleinen Dinge die mir persönlich lange in Erinnerung bleiben.
Die letzte Nacht konnte kommen
Während der gesamten Session fischte ich eine Rute mit der Elite Strawberry und Banana Kombi. Die Boilies zum Füttern, pimpte ich mit dem IB Carptrack Liquid Amino und fügte abwechselnd etwas IB Carptrack Power Powder Elite Strawberry und IB Carptrack Power Powder Banana hinzu. Auch hier kamen bei jedem ablegen stets nur ein paar Boilies zum Einsatz.
Genau diese Strategie lies uns in der letzten Nacht nicht schlafen und brachte uns einige schöne Fische auf die Matte.
Fazit
Bei extremen Angeldruck und kaum Platz auf dem Wasser, macht es mehr Sinn denn je, sich genau Gedanken darüber zu machen wo die Fische lang ziehen, um die Ruten effektiv zu staffeln. Jeder Angler bringt Futter ins Wasser und schaut man sich eine Tiefenkarte an, so sind es oft dieselben Kanten, an denen die Fische entlang ziehen auf der Suche nach Nahrung.
Fallen stellen und mit höchster Lockwirkung versehenes Futter bringt hier mehr Erfolg und lässt den Kescher kaum trocken werden.
Würden wir in einer solchen Situation anfangen mit viel Futter einen Spot aufzubauen, würden wir sicher auch den ein oder anderen Fisch fangen, aber ich persönlich bin überzeugt. Nicht zuletzt der kontinuierliche Erfolg während der Session zeigten mir, das die Strategie Gold richtig war. Es macht bei diesem geringen Platz wohl kaum Sinn ebenfalls einen großen Spot aufzubauen.
Daher kann ich in solchen Situationen nur den Tipp geben, probiert es aus, wenig Futter, dafür nicht mit Additiven geizen.
Der Abschlussfisch
Wir waren gerade damit beschäftigt alles zusammen zupacken und wie immer war ich komplett in Gedanken an die vergangenen Tage…
…da gab es einen letzten Run.
Und was für Einen. Es folgte ein letzter und harter Drill.
YES!! Kann es was schöneres geben?
Wohl kaum! Gebissen hat dieser Fisch auf den IB Carptrack Osmotic Oriental Spice Boilie.
Und selten erlebt man so etwas schönes… der Fisch drehte, kam zurück, als wollte er noch einmal Tschüss sagen…
So möchte ich mich mit diesem Bild, wie der Fisch verabschieden und sage, bis zum nächsten Mal.
Liebe Grüße, Eure Maike
Team Imperial Fishing Germany
Und so kann es auch gehen: deutsche Mittelmosel bei Traben-Trarbach, wie man sich bettet so liegt man und zwar bis zum nächsten Morgen ;-). Das ist aktuell an der Tagesordnung bei uns. Aber man weiß ja nie und so geht es weiter bis zum nächsten BISS! Godzilla, ich lass dich nicht in Ruhe, noch nicht!
Wünsche Euch Allen eine tolle Zeit am Wasser!
Max Nollert