Es war Dezember…
…und die Temperaturen lagen deutlich unter dem Gefrierpunkt als ich mit Thomas Keutmann, an einem See in Frankreich saß und wir uns über den Süden unterhielten.
So stießen wir auf den „Heiligen See“…
…den Lac de St Cassien. Da es schon immer ein Traum von mir war, an dieses Gewässer zu fahren und Thomas schon ein paar Mal dort war, beschlossen wir spontan, im Sommer eine zweiwöchige Tour in den Süden zu machen! Doch bis dahin mussten wir uns noch 8 Monate gedulden, 8 lange Monate… von wegen, diese verflogen eigentlich wie im Flug und es ging mit dem Planen los. Was nehme ich mit? Was brauche ich alles? Jeder kennt es sicher! Ich kramte meine Sachen soweit es ging zusammen, während Thomas schon auf dem Weg zu mir war. Nach einer etwa dreistündigen Fahrt war Thomas endlich bei mir! Nun konnte das packen beginnen, wir beluden das Auto mit System, so dass alles gut und sicher mitfahren konnte. Das Auto war voller als gedacht, nun hieß es noch kurz zusammen auf einen Geburtstag und wenige Stunden später konnte unsere Tour beginnen! Wir waren beide heiß und voll motiviert! Um Mitternacht, feierten wir noch kurz in meinen Geburtstag hinein und dann hieß es auch schon Abschied nehmen und ab auf die Autobahn! Um Punkt 02:00 Uhr ging es dann endlich los. Navi an, Musik an und los ging´s!
Nach circa 12 Stunden Fahrt kamen wir an unserem ersten Ziel an, wir waren beide froh endlich am Wasser zu stehen!
Immer eine Reise wert
Schon sehr schnell fiel uns auf, dass der See einen sehr niedrigen Wasserstand hat. Nach kurzer Überlegung, beschlossen wir die ersten Tage an dem See zu verbringen. Nun mussten wir das vollgepackte Auto wieder ausladen, die Boote startklar machen und uns einen Platz suchen. Nach 20 Minuten mit dem E-Motor fanden wir eine sehr interessante Stelle und beschlossen dort unser Camp aufzubauen! Die Farbe des Wassers, die Landschaft und die Ruhe waren herrlich!
Perfekter Start!
Kurz vor Dunkelheit schafften wir es dann, dass alle Ruten gut lagen und der gemütliche Teil konnte beginnen. Schon nach einer Stunde verlor Thomas leider einen Fisch, was uns aber alles andere als runter zog, zwar war es ärgerlich, dennoch hatten wir nach einer so kurzen Zeit schon Aktion, dies Motivierte uns umso mehr und die erste Nacht konnte beginnen. Die Nacht verlief ruhig und wir waren Fit für den nächsten Tag, als plötzlich meine Rute ablief und wir völlig überrascht aus dem Zelt stürmten und zur Rute rannten. Thomas schnappte das Boot und wir fuhren bei Wind und Regen, dem Fisch entgegen. Doch schon nach kurzer Zeit musste ich feststellen, dass sich der Fisch in einer Wurzel festsetzte und ich mich leider geschlagen geben musste. Ich war völlig verärgert, doch das gehört nun mal dazu. Nur 2 Stunden später dann der Wahnsinn, Thomas Drillte einen Fisch, als dieser vor meinen Augen, dass erste Mal aus dem Wasser kam, wussten wir, dass das eine Bombe ist. Ich konnte den Wahnsinnsfisch Keschern und nach kurzem Blick in das Netz, bekamen wir die Bestätigung! Es war einer der dicksten Fische aus dem See und Thomas knackte seinen PB! Besser konnte eine Tour nicht mehr beginnen. Nach 4 Nächten an dem See, beschlossen wir an einen anderen zu moven, da wir von 8 Ruten nur eine zum Laufen bekommen hatten. Gesagt, getan. Wir beluden die Boote erneut, fuhren an Land und packten das Auto. Zufrieden und voller Motivation auf den neuen See, machten wir uns wieder 5 Stunden auf den Weg zum nächsten Ziel.
Am Gewässer angekommen, suchten wir uns eine interessante Stelle und das Camp konnte erneut aufgebaut werden.
Strike!
Auch hier lief die erste Rute schon nach einer Stunde ab und Thomas war wieder am Zug. Der Anfang war also gemacht. Um 2 Uhr Nachts, riss uns dann meine Funke aus dem Schlaf und nun durfte ich auch mal ran. Schon nach kurzem Drill konnte ich meinen ersten Südfranzösischen Karpfen über den Kescherrand führen. Ich war mega Happy und mir fiel ein riesen Stein vom Herzen!
Wir waren zunächst erstaunt wie gut wir in den nächsten Tagen gefangen hatten, und das auf nur 70cm Wassertiefe! Am letzten Abend genossen wir dann nochmal die herrliche Kulisse rund um das Gewässer und waren schon mit den Gedanken am „Heiligen See“. Kurz vor der Dunkelheit, lief meine Rute wieder ab! Ich stieg aufs Boot und begab mich in Richtung Spot, was dann kam war unglaublich, ich erlebte den längsten Drill bisher. Sowas hatte ich vorher noch nie, der Fisch saß zigmal im Kraut fest. Teilweise war ich schon am Verzweifeln, ob ich den Fisch wohl noch raus bekommen würde. Doch ich wurde für die harte Arbeit belohnt und ich konnte diesen schönen Schuppmann erfolgreich landen!
Ein Wahnsinns Schuppenbild – seht genau hin!!!
Endlich am Ziel!
Am nächsten Morgen hieß es dann, Bilder machen, Camp auseinander bauen, um Richtung Lac de St Cassien zu fahren. Das Navi zeigte uns 320 Km, doch diese fuhren wir über 6 Stunden, da wir oft im Stau standen. Am späten Abend, kurz vor Dunkelheit kamen wir dann an unserem letzten Ziel an, dem Lac de St Cassien!
Als ich den See das erste Mal sah, hatte ich am Körper Gänsehaut, es war ein unbeschreibliches Gefühl! Wir besichtigten den See noch schnell bevor wir auf den Campingplatz fuhren, um dort zum letzten Mal für die Tour unser Camp aufzubauen.
Völlig müde legten wir uns relativ früh schlafen, um für den nächsten Tag die nötige Energie zu tanken. Schon sehr früh klingelte der Wecker und wir mussten zum See, Boote aufbauen, beladen und uns einen Platz suchen.
Worst case!
Da wir unsere Liegen mit zum See genommen hatten, konnten wir ein wenig Schlaf nachholen. Um 9 Uhr dann der Wahnsinn, meine Funke riss mich aus dem Schlaf, die Rute bog sich durch und die Rolle glühte. Der Fisch zog jede Menge Schnur von der Rolle, nach kurzem Drill dann der Schock! Die geflochtene Schnur ist gerissen. Ich konnte es zunächst nicht fassen und war auf 180. Zunächst musste ich mich erstmal sammeln, denn einen Fisch an dem Gewässer zu verlieren, war ja quasi die Höchststrafe. Doch nichtsdestotrotz genoss ich die Atmosphäre, das Wasser, die Location.
Es ist einfach ein wunderschöner See!
Kurz nach Sonnenuntergang hieß es dann wieder: zurück zum Campingplatz. Duschen, essen und schlafen. Nach nur wenigen Stunden Schlaf, ging das Spiel wieder von vorne los. Ins Auto springen, zum See fahren, Boote beladen, Platz und gute Spots suchen. Doch auch am zweiten Tag mussten wir leider ohne Fisch zurück zum Campingplatz fahren. Uns war das dennoch egal, wir hatten geiles Wetter, mega Wasser und eine Menge Spaß.
Letzte Stärkung
Am letzten Tag beschlossen wir dann nicht mehr zu angeln und stattdessen unser Camp abzubauen und das Auto für die Heimreise startklar zu machen. Mit vollgepacktem Auto fuhren wir dann nochmals zum See, um uns nochmals abzukühlen, denn wir hatten eine Bullen Hitze! Bevor wir die Heimreise antraten, stärkten wir uns noch bei unserem Freund Damien, der in der Brasserie direkt am See als Koch arbeitet. Zufrieden und mit vollem Magen konnten wir unsere Heimreise antreten.
Eins ist klar, dies war sicher nicht mein letztes Mal an diesem geilen Gewässer, ich komme wieder, versprochen!
Euer Steven Kuznia
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Im Umkreis von 100-150km liegen diverse Großfischgewässer, ob direkt vor der Haustüre in der Mosel, diversen Seen oder in Frankreich: Große Flachlandseen, wie Lac de Madine, Etang du Stock, sind nicht weit entfernt und in zirka 2 Stunden zu erreichen. La Moselle in Frankreich gar nur in 1,5 Stunden und wenn man zum WE an der Lac Du Der möchte, schafft man das in ca 3,5 Stunden.
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Max Nollert, Julian Jurkewitz & Team
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